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Künstler: Six feet under

Album: 13

Erscheinungsjahr: 2005

Anspieltipp: Decomposition of the human race

Autor: Markus

Six feet under sind nicht erst seit gestern eine Institution in Sachen Death Metal, sondern bringen mit schöner Regelmäßigkeit gute bis sehr gute Alben unters Volk und sorgen bei ihren zahlreichen Liveauftritten für regelrechte Begeisterungsstürme unter ihren Anhängern. Nur knapp ein halbes Jahr nach dem Erscheinen der zugegebenermaßen etwas ideenlos wirkenden Veröffentlichung  „Graveyard classics II“, stehen die Mannen um Mastermind Chris Barnes wieder mit einer neuen, schlicht „13“ betitelten Scheibe auf der Matte und wollen der versammelten Konkurrenz erneut zeigen, wie zeitloser und mit einer ordentlichen Portion Groove ausgestatteter Death Metal zu klingen hat. Muteten die letzten beiden Studioalben der Kapelle aus den vereinigten Staaten etwas experimentierfreudig an, und hatte man auf diesen die ein oder andere Überraschung für den Hörer parat, so ist anno 2005 festzustellen, dass man sich auf der neuen Langgrille ausschließlich auf alte Tugenden besonnen und ein schnörkelloses old school Album eingezimmert hat, das nur eine Devise kennt: „Back to the roots“.

Passend zu dieser Marschrichtung grunzt  Frontsau Chris Barnes auch wieder um einiges tiefer ins Mikro, als dies in der jüngeren Vergangenheit der Band der Fall war. Auch die Produktion, welche vom Bandleader himself in die Hand genommen wurde, klingt extrem roh und ursprünglich. Mit „Decomposition of the human race“ hat man dann auch einen wuchtigen, äußerst einprägsamen Opener parat, der so ziemlich alles wegbläst, was man in den letzten Monaten in dieser Sparte Musik zu hören bekommen hat. Auch das sich anschließende „Somewhere in the darkness“ geht ohne große Umwege direkt auf die zwölf und beeindruckt durch simple aber gewaltige Gitarrenriffs, sowie einen äußerst mitgröhlkompatiblen Refrain. Beide Songs hätten auch auf dem 96er Meisterwerk „Warpath“ eine durchaus gute Figur gemacht. Die nun folgenden Tracks allerdings benötigen schon ein paar Durchläufe mehr bis sie zünden, wirken sehr spontan eingespielt und weisen einige unangenehme Ecken und Kanten auf. Chaotisch anmutende Soli und häufiger angebrachte Tempowechsel zeigen überdeutlich, dass es die Band satt hat, nur aufs Hitproduzieren beschränkt zu werden und stattdessen mal wieder ihre ureigene Fangemeinde bedienen will. Dieses Vorhaben sollte sich mit Songs wie „Wormfood“ oder „Shadow of the reaper“ ohne Probleme in die Tat umsetzen lassen, wenn es auch keinen Innovationspreis dafür zu gewinnen gibt, schließlich gibt es derweil genug Death Metal Bands, die ähnliche Versatzstücke in ihre Songs integrieren.

Richtig übel stößt mir allerdings die Spielzeit auf, die mit knapp 36 Minuten wieder äußerst mager ausgefallen ist. Selbst im Hartwurstsektor wird hier mittlerweile meistens deutlich mehr geboten. Eine solche Fanverarsche zieht natürlich Punktabzug nach sich. Alles in allem sichern sich Six feet under aber ohne Probleme einen Uefa-Cup Platz, in die Champions League kommen sie mit  „13“ aber nicht (mehr).

 

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